Donnerstag, 11. Oktober 2012

Zweigleisiger Bahnhof mit fünf Gleisen: Petronell-Carnuntum, 1986

Petronell-Carnuntum war ein Abzweigebahnhof, weil von dort nicht nur die alte Preßburgerbahn nach Wien, sonern auch eine Strecke über Rohrau nach Bruck a.d.Leitha führte. Hier ist ein Übersichtsplan, der auch die drei Weichen 1, 4 und 52 besonders kennzeichnet: Nur sie waren ferngestellt. Auch bei sporenplan.nl gibt es einen Gleisplan von Petronell-Carnuntum.


Auf dem folgenden Bild sieht man die Sicherungsanlage des Mittelstellwerks der Bauart 5007, die in einem eigenen Häuschen untergebracht war. Von links nach rechts sieht man zuerst die Signalhebel des westlichen Bahnhofskopfes:
  • den einfachen Hebel für das Einfahrvorsignal a von Wien;
  • den Doppelhebel für das Einfahrsignal A;
  • den einfachen Hebel für das Einfahrvorsignal b von Bruck a.d.Leitha;
  • den Doppelhebel für das Einfahrsignal B;
  • den Doppelhebel für das Gruppenausfahrsignal H3-4;
Danach kommen die Weichen- und Riegelhebel. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass nur drei Weichen aus dem Stellwerk fernstellbar waren, nämlich die oben im Gleisplan mit einem schwarzen Dreieck gekennzeichneten. Damit konnten Zugsbegegnungen auf den Gleisen 3 und 1 vom Stellwerk aus durchgeführt werden, für Fahrten auf die Gleise 2 und 4 und natürlich auch für die Bedienung von Gleis 5 mussten aber die nötigen Weichen vor Ort umgestellt werden. Der Bahnhof hatte daher im Regelbetrieb mit Bedienung aus dem Stellwerk eigentlich nur zwei nutzbare Gleise – was für die Zugskreuzungen auf der Preßburgerbahn aber auch ausreichte.

Um die ortsbedienten Weichen in die Sicherungsanlage einzubeziehen, waren alle Weichen mit Riegeln versehen (außer den beiden, die zum Ladegleis der Genossenschaft führten). Der Reihe nach enthält die Hebelbank zuerst die Weichen- und Riegelhebel für den westlichen Bahnhofskopf:
  • einen Madnerhebel für die Weiche 1 (und kein Riegelhebel! – war das für Madnerhebel nicht nötig?);
  • zwei Riegelhebel für die Grundstellung der Weichen 2 und 3;
  • der Weichenhebel für die Weiche 4;
  • ein Doppelhebel für den Riegel der W4;
  • je ein Doppelstellerhebel für die Riegel der W5 und der W6;
Für den östlichen Bahnhofskopf folgen:
  • ein Hebel für die Verriegelung der W51 in der Grundstellung ins Gleis 3;
  • ein Madnerhebel für die Weiche 52 (wieder kein Riegelhebel!);
  • je ein Doppelstellerhebel für die Riegel der W53 und der W54;
Zum Schluss stehen dann noch die Signalhebel für die östliche Seite:
  • ein Doppelhebel für das Gruppenausfahrsignal R3-4;
  • der Doppelhebel für das Einfahrsignal Z – hier ist das Signal zweiflügelig auf frei;
  • der Hebel für das Einfahrvorsignal z, der hier ebenfalls auf frei steht.

Hebelbank und Blockapparat, Mittelstellwerk, Petronell-Carnuntum, Juli 1986

Hier sieht man noch einmal den Blockapparat, auch hier sieht man, dass die Einfahrt von Wolfsthal auf Gleis 3 freigestellt ist. Leider spiegelt das Ff-Feld "von Berg", das hier geblockt sein muss:

Signalhebel und Blockapparat, Mittelstellwerk, Petronell-Carnuntum, Juli 1986

Zur Auflösung der Fahrstraßen waren außen am Stellwerk drei Tasten mit einem Gleichspannungsinduktor angebracht:

Fahrstraßenauflösetasten, Petronell-Carnuntum, Juli 1986

Hier sieht man das Gruppenausfahrsignal Richtung Westen. Auf jedem Hauptgleis steht außerdem eine Fahrwegende-Tafel. Ganz rechts, neben den Bäumen, sieht man übrigens noch ganz klein das Einfahrsignal A!

H3-4, Petronell-Carnuntum, Juli 1986

Das Stellwerk war in diesem eigenen Gebäude untergebracht, vor dem auch die Leihfahrräder standen:

Stellwerk, Petronell-Carnuntum, Juli 1986

Und hier zum Schluss noch ein Foto des Bahnhofs mit sommerlichen Fahrgästen:

Bahnhof, Petronell-Carnuntum, Juli 1986

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