Mittwoch, 19. September 2012

Schneepflugfahrten und ein Stellwerk: Hüttau, Pöham und Eben, 1986

Zwei Tage, nachdem ich einen Teil der Sicherungsanlagen fotografiert hatte, war ich wieder bei Hüttau unterwegs. Zuerst ist mir in der Früh ein kurzer Güterzug begegnet:

1041.04 mit einem Sammler bei Hüttau, 3.1.1986

Dann gab es einen großen Auftritt, weil der Schnee weg musste:

1042.603 mit Klima-Schneepflug, Hüttau, 3.1.1986

1042.603 mit Klima-Schneepflug, Hüttau, 3.1.1986

Auch die parallel führende Bundesstraße hatte dieselbe Behandlung nötig:

1042.603 mit Klima-Schneepflug, Hüttau, 3.1.1986

Das "Pflügen" der Bahnsteige zwischen den Fahrleitungsmasten ist ein mühsames Geschäft:

1042.603 mit Klima-Schneepflug, Hüttau, 3.1.1986

Zwischendurch ein Pers:

1141.030 mit Personenzug, Hüttau, 3.1.1986

Als nächsten Bahnhof habe ich Pöham besucht:

1042.631 mit Schnellzug, Pöham, 3.1.1986

In Pöham stand ein Mittelstellwerk der Bauart 5007, mit einem ÖBB-Stellpult für die Lichtsignale und den ZG. Auf dem Stellpult sieht man noch, wie der Schnellzug links (rote Ausleuchtung der Weiche und von Gleis 1!) den Bahnhof bergwärts Richtung Eben verlässt. Neben den Tasten und Lampen für die Signalbedienung gab es links oben auch noch eine Schrankenüberwachung. Darüberhinaus war die Weiche 1 am entfernten Ende des Bahnhofs elektrisch gestellt, daher gab es unterhalb der Weichenausleuchtung eine WT 1 (Weichentaste 1) und – in der unteren Tastenreihe ganz rechts – eine WGT = Weichengruppentaste:

Signal-, Weichen- und Schranken-Anzeige- und Stellpult, Fdl, Pöham, 3.1.1986

Hier sieht man den Rest der Sicherungsanlage:
  • Auf der Hebelbank sind 3 Hebel, zwei für die Weichen 51 und 52, ein dritter für die (gemeinsame? – beide Weichen können bei Zugfahrten gegen die Spitze befahren werden!) Verriegelung.
  • Zur Fahrstraßenfestlegung dienen zwei Ff-Felder im Blockapparat, die durch den Zug aufgelöst werden.
  • Der Kasten auf dem Schieberkasten muss wohl die elektrische Weiche mit dem mechanischen Schiebern gekoppelt haben – leider steht dazu nichts in meinem Tagebuch.
  • Ganz vorne steht schließlich eine fliehkraftgeregelte Schrankenkurbel mit einer Vorläutedauer von 25 Sekunden (die Fliehkraftregelung war genau dafür da, dass diese Vorläutedauer nicht durch zu schnelles Kurbeln unterschritten werden konnte; darüberhinaus musste auch eine minimale Geschwindigkeit eingehalten werden, damit nicht der Schrankenantrieb "vorauseilend" bis knapp vor das Schließen "hingekurbelt" werden konnte, sondern immer das ganze Vorläuten durchgekurbelt werden musste).

Sicherungsanlage, Fdl, Pöham, 3.1.1986

Kurz darauf fährt ein Schnellzug durch. Die Weiche 52 und der Gleissperrschuh 1 sind im Schnee kaum sichtbar:

1044.81 mit Ex 162, Pöham, 3.1.1986

Etwas später arbeitet sich eine 1042 mit einem Güterzug Richtung Eben hoch:

1042.610 mit Güterzug bei Pöham, 3.1.1986

In Eben bin ich etwa eine Stunde später wieder dem Schneepflug begegnet:

1042.603 mit Klima-Schneepflug, Eben im Pongau, 3.1.1986

Er hat sich auf ein Seitengleis gestellt, weil ein schwerer Güterzug mit Vorspann von Bischofshofen herauf eingefahren ist:

1041.01 und 1110.xx mit Güterzug, Eben im Pongau, 3.1.1986

Während die Vorspannlok vom Güterzug abgekuppelt wird, ist für die Schneepflugfahrer nicht viel zu tun. Das Kabel, das da so elegant fliegend durchs Fenster verlegt wurde, ist wohl eine Sprechverbindung; unten ist auch die Heizleitung angeschlossen, die vermutlich Kraft für das Stellen der Pflugscharen liefert:

1042.603 mit Klima-Schneepflug, Eben im Pongau, 3.1.1986

1042.603 mit Klima-Schneepflug, Eben im Pongau, 3.1.1986

Und hier sieht man noch einmal die abgekuppelte Vorspannlok, bereit zur Rückfahrt nach Bischofshofen:

1041.01, Eben im Pongau, 3.1.1986

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